Im Angesicht des Terrors
Das Wissen um die eigene Sterblichkeit löst eine existenzielle Angst aus, einen inneren Terror. All das, was man in seinem Leben mit viel Anstrengung und Aufwand tut, ist letztlich sinnlos. Diese Vergeblichkeit empfindet der Mensch als entwürdigend.
Der Mensch ahnt bereits schon als Kind und weiss dann später, dass er sterben wird. Das macht ihn zum verängstigten, vor dem Tode zurückschreckenden Tier.
Um damit zu Recht zu kommen, schafft sich der Mensch einen selbstgemachten Schein-Sinn und gibt sich dadurch Ordnung, Sinn und eine eingebildete Dauerhaftigkeit, die über die eigene Lebenszeit hinausreicht und einem das Gefühl von Unsterblichkeit verleiht. Aus dem Wunsch, mit dem physischen Ende nicht als bedeutungslos ausgelöscht zu sein, strebt der Mensch danach, bei anderen in Erinnerung zu bleiben – meistens durch die Idee einer eigenen Familie, durch soziale und wissenschaftliche Leistungen, umwälzende Ideen, Werke der Kunst oder man versucht, sich mit einem religiösen Glauben ein ewiges Leben zu sichern.
Das schafft ein Selbstwertsgefühl, welches einen Menschen sein Leben als sinnvoll erleben und betrachten lässt. Man will nicht ohne Sinn auf diesem Planeten gelebt, gearbeitet und gelitten haben, für nichts hier gestorben sein.
Der Wunsch nach Auszeichnung und Einzigartigkeit lässt sich schon an der Geschwisterrivalität beobachten, am Kampf um das grössere Stück Schokolade oder darum, als erster irgendwo zu sein. Kinder sind nicht bösartig, sondern sie verkörpern ganz unverhüllt das tragische Schicksal der Menschheit. Der Mensch kämpft verzweifelt, um sich im Kosmos als etwas Einzigartiges zu behaupten, ein Held zu sein, damit er mehr zählt als jedes andere Ding. Die kindliche Rivalität wird dann bei den Erwachsenen zu einem Konkurrenzkampf, zu einem Gegeneinander, um die grösstmögliche Aufmerksamkeit zu erringen. Man möche sich durch äussere Umstände Bedeutung zusprechen, durch einen Status in der vergänglichen Welt einen Wert und eine Sicherheit garantieren.
Schutzbedürftigkeit
Das kleine Kind ist in einer hilflosen Situation. Überall um es herum lauert das Chaos. Das macht Angst, die sich noch verstärkt, wenn es seine körperliche Verletzbarkeit oder gar den Tod von Eltern, Geschwistern oder nur eines Haustieres erlebt. Die Furcht vor dem Tod schlägt sich in der Furcht vor dem Leben nieder. Die Aussenwelt wird feindlich erlebt, weshalb das Kind Sicherheit und Schutz sucht. Dieses Schutzbedürfnis überträgt es dann auf Schutzpersonen, die dadurch zu machtvollen Gestalten werden, allein fähig, die Mächte des Chaos zu bannen. Diese Übertragung dient als Bezähmung des Schreckens.
Das hat freilich den Preis eines neuen Schreckens: der Angst vor dem Verlust des Objekts, das einem hilft, den Tod zu besiegen. Um diesen Schutz zu erhalten, muss sich das Kind den Objektes des Schutzes (Eltern, Gott) durch Selbstkontrolle anpassen, jedes Missfallen vermeiden und dadurch die Liebe und Aufmerksamkeit verdienen.
Die positive Reaktion der Gesellschaft und der Eltern gibt dem Kind das Gefühl von Bedeutung zu sein. Das Ergebnis ist Konformität und Anpassung.
Religion, wie sie in der Welt verstanden wird, macht zwar unabhängig von menschlichen Normen, vom Anpassungsdrang anderen Menschen gefallen zu wollen, doch die moralische Religiosität überträgt das Konzept dann gleich darauf, dem Quell der Schöpfung gefallen zu wollen. So wächst dann schnell eine Angst heran, dem allgegenwärtigen Gott gefallen zu sollen und seinen Ansprüchen zu entsprechen.
Das gibt ein unvermeidliches Paradox: auf der einen Seite der Wunsch nach Einzigartigkeit und Überwindung aller Vorgaben und auf der anderen Seite das Bedürfnis nach Anpassung, Anerkennung durch das soziale Umfeld und Konformität.
passiver und aktiver Heroismus
In dem grösseren Ganzen aufzugehen, mit dem All verwandt zu sein, in kosmischer Verbundenheit zu leben, steigert das eigene Sein und vermittelt dem Menschen das Gefühl eines transzendenten, unsterblichen Wertes. Das ist ein Versuch, der Sterblichkeit zu entkommen – ein passiver Heroismus.
Auf der anderen Seite möchte der Mensch nirgendwo aufgehen, sondern einmalig und unverwechselbar sein, seinen Drang nach Unsterblichkeit durch einzigartige Leistungen verwirklichen. Es treibt den Menschen danach, sich von der Natur abzuheben und sie zu überragen – ein aktiver Heroismus.
Der passive Heroismus hebt die Einsamkeit auf, doch der aktive Heroismus führt in die Isolation, denn es ist eine „vergängliche Unsterblichkeit“, welche die Früchte von Leistung und Spurenbildung innerhalb der Welt zu vermitteln vermögen. Denn auch wenn das Gewünschte eintritt, verliert es dennoch an Bedeutung im Laufe der Zeit und wird vergessen.
transzendentale Einzigartigkeit
Als ewige Seele ist man bereits einzigartig und braucht sich nicht mehr künstlich herauszuheben. Man hat bereits einen Wert in Gott und muss sich durch Position, Familie oder Aktivität nicht einen Wert zusprechen. Man ist geliebt ohne sich auf eine bestimmte Art verhalten zu müssen, um sich die Liebe Gottes zu verdienen.
Religion schenkt die Erkenntnis, dass es unmöglich ist, innerhalb der eigenen conditio humana ein Absolutum zu bilden. Das wäre die Kompensation des Agape-Motives ins Zeitweilige hinein. Der kosmische Heroismus, auch Gottesglaube genannt, enthebt den Menschen aus seiner Sterbeangst, weil er versteht, dass es für ihn als ewiges Wesen gar keinen Tod gibt und nie gegeben hat. So wird er aus der Bedürftigkeit enthoben und kann nun erst wirklich sein Leben als Geschenk für Gott einsetzen - enthoben der Bedrohung einer existenziellen Angst im Nacken.
25. Juli 2008
2. Juli 2008
Dringliche Bitte des Kalbes
(Dieser Text ist ein Ausschnitt aus einer kleinen Video-Animation, die ich gerade produziert habe. Wer diese gerne haben möchte, kann sie bei uns bekommen: ananda dham, c.p.40, 6656 Golino, Schweiz)
Im Menschen steckt eine Ursehnsucht, dass die Täter nicht über ihre Opfer triumphieren. Die Sehnsucht nach Gerechtigkeit steckt tief in uns – und wir dürfen sie nicht überspringen.
Gleichgültigkeit vor dem Leiden anderer ist Stumpfheit. Wie kann man sich vor dem Leidensschrei unserer Geschwister in der Tierwelt verschliessen? Das wäre unaushaltbare Verantwortungslosigkeit.
Es ist irrelevant, von was für Grundwerten wir sprechen. Das Wesentliche ist, was wir leben. Fleischessen ist direkter Auftrag zur Auslöschung von Leben.
Die Bibel berichtet vom Brudermord in der Genesis. Als Gott Kain zur Rechenschaft zieht und ihn fragt: „Wo ist dein Bruder Abel?“ , antwortet Kain: „Ich weiss es nicht.“ (Gen 4.9)
Kain verweigert die Verantwortung für sein Tun. Doch das führt dazu, dass er sein Leben lang mit existentieller Unruhe umerherwandern muss.
Tiere sind entweder geliebte Haus- und Kuscheltiere oder tauchen unter in einer anonymen Masse, die wir dann töten lassen und auf dem Teller verspeisen.
Diese Irrationalität im Umgang mit Tieren bedeutet, dass man einige Tiere vermenschlicht und zur Kompensation mangelnder sozialer Beziehungen werden lässt und auf der anderen Seite Tiere instumentalisiert für Eigeninteressen. Zwecks Gaumen- und anderen Selbst-Interessen werden sie entindividualisiert.
Der Mensch hat sich eingeredet, die Krönung der Schöpfung zu sein. Anstatt nun voller Mitgefühl und Segen diese Verantwortung anzunehmen, sind wir Ausbeuter geworden und leben eine Weltanschauung, die einen glauben lässt, dass alle anderen Kreaturen nur dazu geschaffen seien, dem Menschen Nahrung und Pelze zu liefern, um gequält und ausgerottet zu werden. Man spricht den Tieren willkürlich ihren eigenen Existenzzweck ab.
Wenn wir über die Beziehung des Menschen zu seinen Mitgeschöpfen, den Tieren, nachdenken, nimmt man in erschreckendem Masse wahr, wie sehr unsere Gesellschaft auf institutionalisierte Gewalt gegen Tiere gegründet ist.
Wir befinden uns mit den anderen Geschöpfen dieser Erde im Krieg. Überall hat der menschliche Imperialismus die Tiervölker versklavt, unterdrückt, ermordet und verstümmelt. Überall um uns herum liegen die Sklaven- und Vernichtungslager, die wir für unsere Mitgeschöpfe errichtet haben: Zuchtfabriken und Schlachthäuser – Dachaus und Buchenwalds für die besiegten Arten.
Das Angewöhnte ist bequem. Die Frage des Gewissens aber lautet: Ist es gerecht?
Alles, was das Tier kann, darf es auch. Der Mensch kann viele Dinge, die er nicht darf.
Aus dem Buch von Peter Longerich „'Davon haben wir nichts gewusst!` Die Deutschen und die Judenverfolgung 1933 - 1945":
„Frauen fielen in Ohnmacht oder weinten. Männer bedeckten ihr Gesicht und drehten die Köpfe weg. Als die Zivilisten immer wieder riefen: `Wir haben nichts gewußt! Wir haben nichts gewußt!`, gerieten die Ex-Häftlinge außer sich vor Wut. `Ihr habt es gewußt`, schrien sie. `Wir haben neben euch in den Fabriken gearbeitet. Wir haben es euch gesagt und dabei unser Leben riskiert. Aber ihr habt nichts getan.`" Ein erheblicher Teil der Menschen hat vom Holocaust gewußt. Denn die Deportationen (...) geschahen ja nicht im Dunkel der Nacht, sondern vor aller Augen, am hellichten Tage. Und sie wurden begleitet von Kommentaren in der Presse, die keinen Zweifel daran ließen, welches Schicksal die Deportierten (...) erwartete." Exakt wie heute mit Tieren! Auch heute begegnen wir täglich auf der Autobahn den Schlachttiertranporten. Und auch heute wird darüber in den Zeitungen regelmäßig berichtet. Und auch heute wollen die Menschen davon nichts wissen. Was ist eigentlich die angemessene, die moralisch richtige individuelle Reaktion auf kollektives Unrecht, das uns umgibt? In bezug auf die Nazizeit gibt die 85jährige Verlegerin Maria Sommer folgende Antwort: „Jeder ist schuldig, der nicht im Widerstand war." (ZEITmagazin Leben, 29, 2007, S. 44 f.) Von jedem aktiven Widerstand zu fordern, ist vielleicht zuviel verlangt, zumindest, wenn man darunter Dinge versteht, die geeignet sind, einen mit dem Gesetz in Konflikt zu bringen.Was man hingegen auf alle Fälle verlangen kann, ist, daß sich jemand nicht bewußt und aktiv an diesen Verbrechen BETEILIGT! Genau das macht aber jeder Fleischesser. Angesichts des heutigen Wissensstandes über das, was mit den Tieren passiert, bevor sie auf unserem Teller landen und angesichts des breiten Angebots an vegetarischen Lebensmitteln, ist, wer heute noch immer Fleisch ißt, nicht Mitläufer, sondern Mittäter.
Mittlerweile ist eine neue und besonders gefährliche Generation von Fleischessern herangewachsen, die sich der Grausamkeit und ethischen Abstrusität des Tötens für Gaumenfreude vollkommen bewusst ist, dies aber noch für legitim hält, das es ja nur Tiere sind – und damit für unsere Interessen verfügbar.
Diese neue Generation ernährt sich gesund, natürlich und bewusst. Sie argumentieren, dass sie sich als Teil eines grösseren Ganzen begreifen, wo das „Fressen und Gefressenwerden" unvermeidbar sei. Bei dieser diffusen Natürlichkeits-Folkore mutiert das Umbringen der Tiere geradezu zum Dienst an der Schöpfung. Wer sich solcherart „naturnah" und „bewußt" mit Fleisch versorgt, klinkt sich quasi wieder aktiv ins natürliche Geschehen ein. Das Tier kann nichts, was es nicht darf – der Mensch sehr viel. Beim Menschen existieren keine absolut notwendigen Verhaltensweisen. Er hat sich zu entscheiden.
Gerade dieses Geschöpf, das sich immer als Krone der Schöpfung betrachtet, rechtfertigt sein Lustmorden mit einer Natur-Notwendigkeit, die gar nicht besteht.
Die dringliche Bitte des Kalbes an dich ist deshalb: „Lass uns leben – ernähre dich vegetarisch.“
Im Menschen steckt eine Ursehnsucht, dass die Täter nicht über ihre Opfer triumphieren. Die Sehnsucht nach Gerechtigkeit steckt tief in uns – und wir dürfen sie nicht überspringen.
Gleichgültigkeit vor dem Leiden anderer ist Stumpfheit. Wie kann man sich vor dem Leidensschrei unserer Geschwister in der Tierwelt verschliessen? Das wäre unaushaltbare Verantwortungslosigkeit.
Es ist irrelevant, von was für Grundwerten wir sprechen. Das Wesentliche ist, was wir leben. Fleischessen ist direkter Auftrag zur Auslöschung von Leben.
Die Bibel berichtet vom Brudermord in der Genesis. Als Gott Kain zur Rechenschaft zieht und ihn fragt: „Wo ist dein Bruder Abel?“ , antwortet Kain: „Ich weiss es nicht.“ (Gen 4.9)
Kain verweigert die Verantwortung für sein Tun. Doch das führt dazu, dass er sein Leben lang mit existentieller Unruhe umerherwandern muss.
Tiere sind entweder geliebte Haus- und Kuscheltiere oder tauchen unter in einer anonymen Masse, die wir dann töten lassen und auf dem Teller verspeisen.
Diese Irrationalität im Umgang mit Tieren bedeutet, dass man einige Tiere vermenschlicht und zur Kompensation mangelnder sozialer Beziehungen werden lässt und auf der anderen Seite Tiere instumentalisiert für Eigeninteressen. Zwecks Gaumen- und anderen Selbst-Interessen werden sie entindividualisiert.
Der Mensch hat sich eingeredet, die Krönung der Schöpfung zu sein. Anstatt nun voller Mitgefühl und Segen diese Verantwortung anzunehmen, sind wir Ausbeuter geworden und leben eine Weltanschauung, die einen glauben lässt, dass alle anderen Kreaturen nur dazu geschaffen seien, dem Menschen Nahrung und Pelze zu liefern, um gequält und ausgerottet zu werden. Man spricht den Tieren willkürlich ihren eigenen Existenzzweck ab.
Wenn wir über die Beziehung des Menschen zu seinen Mitgeschöpfen, den Tieren, nachdenken, nimmt man in erschreckendem Masse wahr, wie sehr unsere Gesellschaft auf institutionalisierte Gewalt gegen Tiere gegründet ist.
Wir befinden uns mit den anderen Geschöpfen dieser Erde im Krieg. Überall hat der menschliche Imperialismus die Tiervölker versklavt, unterdrückt, ermordet und verstümmelt. Überall um uns herum liegen die Sklaven- und Vernichtungslager, die wir für unsere Mitgeschöpfe errichtet haben: Zuchtfabriken und Schlachthäuser – Dachaus und Buchenwalds für die besiegten Arten.
Das Angewöhnte ist bequem. Die Frage des Gewissens aber lautet: Ist es gerecht?
Alles, was das Tier kann, darf es auch. Der Mensch kann viele Dinge, die er nicht darf.
Aus dem Buch von Peter Longerich „'Davon haben wir nichts gewusst!` Die Deutschen und die Judenverfolgung 1933 - 1945":
„Frauen fielen in Ohnmacht oder weinten. Männer bedeckten ihr Gesicht und drehten die Köpfe weg. Als die Zivilisten immer wieder riefen: `Wir haben nichts gewußt! Wir haben nichts gewußt!`, gerieten die Ex-Häftlinge außer sich vor Wut. `Ihr habt es gewußt`, schrien sie. `Wir haben neben euch in den Fabriken gearbeitet. Wir haben es euch gesagt und dabei unser Leben riskiert. Aber ihr habt nichts getan.`" Ein erheblicher Teil der Menschen hat vom Holocaust gewußt. Denn die Deportationen (...) geschahen ja nicht im Dunkel der Nacht, sondern vor aller Augen, am hellichten Tage. Und sie wurden begleitet von Kommentaren in der Presse, die keinen Zweifel daran ließen, welches Schicksal die Deportierten (...) erwartete." Exakt wie heute mit Tieren! Auch heute begegnen wir täglich auf der Autobahn den Schlachttiertranporten. Und auch heute wird darüber in den Zeitungen regelmäßig berichtet. Und auch heute wollen die Menschen davon nichts wissen. Was ist eigentlich die angemessene, die moralisch richtige individuelle Reaktion auf kollektives Unrecht, das uns umgibt? In bezug auf die Nazizeit gibt die 85jährige Verlegerin Maria Sommer folgende Antwort: „Jeder ist schuldig, der nicht im Widerstand war." (ZEITmagazin Leben, 29, 2007, S. 44 f.) Von jedem aktiven Widerstand zu fordern, ist vielleicht zuviel verlangt, zumindest, wenn man darunter Dinge versteht, die geeignet sind, einen mit dem Gesetz in Konflikt zu bringen.Was man hingegen auf alle Fälle verlangen kann, ist, daß sich jemand nicht bewußt und aktiv an diesen Verbrechen BETEILIGT! Genau das macht aber jeder Fleischesser. Angesichts des heutigen Wissensstandes über das, was mit den Tieren passiert, bevor sie auf unserem Teller landen und angesichts des breiten Angebots an vegetarischen Lebensmitteln, ist, wer heute noch immer Fleisch ißt, nicht Mitläufer, sondern Mittäter.
Mittlerweile ist eine neue und besonders gefährliche Generation von Fleischessern herangewachsen, die sich der Grausamkeit und ethischen Abstrusität des Tötens für Gaumenfreude vollkommen bewusst ist, dies aber noch für legitim hält, das es ja nur Tiere sind – und damit für unsere Interessen verfügbar.
Diese neue Generation ernährt sich gesund, natürlich und bewusst. Sie argumentieren, dass sie sich als Teil eines grösseren Ganzen begreifen, wo das „Fressen und Gefressenwerden" unvermeidbar sei. Bei dieser diffusen Natürlichkeits-Folkore mutiert das Umbringen der Tiere geradezu zum Dienst an der Schöpfung. Wer sich solcherart „naturnah" und „bewußt" mit Fleisch versorgt, klinkt sich quasi wieder aktiv ins natürliche Geschehen ein. Das Tier kann nichts, was es nicht darf – der Mensch sehr viel. Beim Menschen existieren keine absolut notwendigen Verhaltensweisen. Er hat sich zu entscheiden.
Gerade dieses Geschöpf, das sich immer als Krone der Schöpfung betrachtet, rechtfertigt sein Lustmorden mit einer Natur-Notwendigkeit, die gar nicht besteht.
Die dringliche Bitte des Kalbes an dich ist deshalb: „Lass uns leben – ernähre dich vegetarisch.“
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